Hab mein Buch verlängert und erfahren, dass Yoshimoto selten ausgeliehen wird und sie überlegt hatten, überhaupt noch einen Roman von ihr zu kaufen. Schätze mich nun glücklich, dass sie die Ausgabe getätigt haben.
Als nächstes dann bis Seite 93?
bis Seite 61
Hotaru ist dabei, sich selbst langsam wieder zu finden.
Mir sind die Personen (der Opa, Rumi, Mitsuru) sehr sympathisch.
Ratlos lässt mich Hotarus Erkennen des ihr unbekannten Mitsuru zurück.
Es gibt schlimmeres auf der Welt als Liebeskummer lernen wir.
Entschuldigt, ich hab eine Denkblockade.
SIGNATUR
Man muss doch nicht jede Gleichzeitigkeit zu einer Kausalität hochstilisieren.
Ich bin auch nur durch Zufall auf Yoshimoto gekommen, als ich das Buch (mit 12, glaube ich) "Tsugumi" in der Schulbibliothek gefunden habe. So populär ist sie hier, glaube ich, nicht.
Aber wie gefällt euch der Schreibstil bis jetzt? Ich hatte sie nicht ganz so kitschig in Erinnerung, aber ich finde, das Buch ist im erträglichen Maße kitschig.
bis Seite 61
Irgendwie hofft man ja, dass Hotaru ein bisschen aus ihrer Trance herauskommt - zumindest habe ich das Gefühl, dass es jetzt schon ein bisschen vor sich hinplätschert.
Ich mag zwar die Atmosphäre gerade total (besonders das Restaurant von dem ihr bekanntvorkommenden Mann), aber ich frage mich, was nun wirklich der Zweck ihrer Reise zum Wohnort ihrer Kindheit ist. Also klar, sie brauchte definitiv einen Tapetenwechsel und am Anfang hat sie auch schon davon gesprochen, dass dieser Fluss ihr in ihrer Vergangenheit einen klaren Kopf verschafft hat ...
Na gut, ich gebe es zu: ich langweile mich zur Zeit ein bisschen.
Aber Rumis Baumgeistgeschichte fand ich toll. Ich hoffe, wir lernen Rumi noch ein bisschen näher kennen, die finde ich bis jetzt am spannendsten!
bis Seite 93
Genau so einen Tatendrang hab' ich mir gewünscht! (:
Ich finde schön, wie sie langsam wieder Beschäftigung gefunden hat, die nicht zwangsläufig mit dem Nachdenken über die Vergangenheit zu tun hat.
Natürlich andererseits interessant, dass sie ihren "Lebensstil", den sie kurz nach ihrer Trennung geführt hat, ein bisschen in den Lebensumständen der Mutter von Mitsuru wiedererkennt.
(Und hat sich noch jemand im apathischen Fernsehen wiedererkannt? Der ganze Absatz hat mir so aus der Seele gesprochen!)
Ich bin gespannt, wie sich nun alles weiterentwickeln wird. Also, speziell wie es mit der Mutter weitergeht und ob das zwischen Mitsuru und Hotaru wohl doch ein bisschen mehr wird. Wobei ja in erster Linie nun die Frage geklärt werden soll, woher sie (und ihre Großmutter) ihn nun gekannt haben. Er scheint sie ja nicht wiederzuerkennen.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Legato: 28.08.2012 02:01.
Die Bibliothekarin konnte sich das geringe Interesse auch nicht erklären. Vielleicht suchen die meisten nur nach den Bestsellern irgendwelcher Listen. Mit zwei hochgelobten Büchern bin ich in den letzten Wochen dermaßen aneinander geraten, dass ich mich fragte, wer eigentlich bestimmt, ob ein Buch gut ist oder nicht.
Ich finde es nicht kitschig. Ich fühl mich mit dem Buch wohl.
Das Gefühl, die Geschichte plätschere vor sich hin kann auch von dem langsamen Lesen kommen.
bis Seite 93
Hotaru versucht grad Mitsurus Mutter dazu bringen, sich zu bewegen, eben das, was auch Hotaru gemacht hat, als sie in ihre Heimatstadt zurückkehrte. Sie ist einen Schritt weiter als Mitsurus Mutter. Ich versteh nur nicht, wie sie darauf kommt, dass die Mutter nicht aufgibt, denn für mich hat diese im Bett liegende Gestalt nichts Lebendiges. Wenn sie Pech hat, kann sie sich wirklich aus Versehen zu Tode trauern, auch wenn sie sich wohl bewusst ist, wie es um sie steht.
(Ja, ich kenn das auch den ganzen Tag eine Sendung nach der anderen zu schauen, sich eine Lebendigkeit vorspielen und am Ende des Tages hat man wirklich gar nichts getan, ist aber trotzdem müde. Unter anderem auch deswegen schau ich kein Fernsehen mehr - kleine Rückfälle hab ich leider.)
Ach ja wie gemein, ich hab den ersten Satz des nächsten Abschnitts gelesen. Bin gespannt, woran sich die Oma erinnert.
SIGNATUR
Man muss doch nicht jede Gleichzeitigkeit zu einer Kausalität hochstilisieren.
Ich werde bald aufgeholt haben, momentan bin ich einfach zu
beschäftigt.
Aber soweit ich bin, gefällt mir der Roman sehr, besonders der Schreibstil.
So kitschig finde ich ihn gar nicht, da kenne ich Schlimmeres.
Es ist ja nicht so, als wäre hier alles putzig fluffig, quasi alles ist gut und wird noch besser.^^
Dieser nachdenkliche Schreibstil, der einen tief in den Bann ziehen kann gefällt mir eigentlich von allen Stilen am meisten.
Es ist auch nicht so einfach in dieser Weise zu schreiben.
Zitat:
Die Bibliothekarin konnte sich das geringe Interesse auch nicht erklären. Vielleicht suchen die meisten nur nach den Bestsellern irgendwelcher Listen. Mit zwei hochgelobten Büchern bin ich in den letzten Wochen dermaßen aneinander geraten, dass ich mich fragte, wer eigentlich bestimmt, ob ein Buch gut ist oder nicht.
Bestsellerlisten
Ich habe da jetzt nicht so die Ahnung, aber die Bestsellerliste ist nicht unbedingt vertrauenswürdig. Viele Bücher haben doch hinten auf ihrem Rücken verschiedene Empfehlungen. Je populärer die Institution, die den Kommentar abgegeben hat, desto höher kannst du das Buch handeln.
Die meisten Bücher werden mittlerweile nur noch geschrieben, um eine große Masse anzusprechen.
Twilight ist ein super Beispiel. Twilight war ein Hit, zugleich aber etwas Neues, weshalb ich nicht sagen würde, dass die Autorin irgendwas kommerzielles vorhatte.
Allerdings kamen kurz nach dem riesigen Erfolg von Twilight viele ähnliche Romane auf den Markt, die alle hoch gehandelt wurden. Sie enthielten nicht viel, eigentlich nur das, was Twilight auch hatte, nur meist schlechter. Hoch gehandelt wurden sie nur, weil sie sich, dank Twilight, gut verkaufen ließen. Diese Romane werden oft nur kurz fortgesetzt und ihre Autoren gehen unter. Im Prinzip nutzen solche Autoren nur einen Hype aus und das kann ich nicht leiden.
Autoren wie Yoshimoto sind da anders, da der Inhalt dieser Bücher meist nur kleinere Gruppen anspricht, genug um populär zu werden, aber nicht um gehypt zu werden. Solche Autoren verkaufen meist viel weniger Exemplare, als die Eintagsfliegen, bleiben aber als Name auf dem Markt.
Die Konstanz bringt ihnen aber oft halt nur den Vorteil ein, dass man sie nicht vergisst, aber sie kommen in keine Bestsellerlisten, jedenfalls nicht weit genug, um einen Hype zu kreieren.
Ich denke schon, dass mehrere Leute weltweit ihre Romane lesen, genug um sie populär zu machen und konstant bleiben zu lassen, aber nicht um sie dermaßen zu hypen, dass Leute sich um ihre Werke reißen und die Bibliotheken leerräumen.
Ihr Stil, jedenfalls in diesem Roman, ist wie gesagt auch schwer zu schreiben, will man ihn authentisch haben, weshalb es auch nicht oft vorkommt, dass dieser Stil gut genutzt wird und wenn dann ist er obendrein noch zu "kräftig" für die heutige Zielgruppe der Bestsellerlisten.
SIGNATUR
Zitat von NicoRobin:
"Was denke ich von Buggynose? Ich glaub wenn dich Menschen das erste Mal sehen, schätzen sie dich ganz anders ein als du bist und kleine Mädchen haben bestimmt Angst vor dir und deiner Art."
Was die Bestseller-Listen angeht, kann ich mich nur Buno anschließen. Ich finde das ja völlig absurd, dass man sich heutzutage den Platz in den Bestsellerlisten quasi selbst erkauft.
Zur Mutter
Zitat:
Original von Lor
Ich versteh nur nicht, wie sie darauf kommt, dass die Mutter nicht aufgibt, denn für mich hat diese im Bett liegende Gestalt nichts Lebendiges.
Hmm, ich glaube, mir ging es da eher wie Hotaru. Nach Mitsurus Beschreibung hätte ich mir da auch eher eine Frau vorgestellt, die sich nicht bewegt und auch nicht spricht. Dass sie aber durchaus ansprechbar war und auch gelächelt hat, hat mich auch positiv überrascht. Kann ja auch sein, dass es bevor sie den Fernseher weggestellt haben, viel schlimmer um sie stand. So hatte ich das Gefühl, dass sie durchaus noch eine Chance hat, gesund zu werden.
Da fällt mir auch ein, dass ich den Absatz darüber, dass man den Körper oft in dieser Form überschätzt, irgendwie auf eine eigene Art und Weise schwer beeindruckend fand. Ich hab' da nie über körperlichen Verfall bei bewusstem Nichtstun nachgedacht, nachdem man ja eher den umgekehrten Weg kennt (dass der Geist verkümmert, während der Körper nur in Folge davon verfällt). Krass, irgendwie.
Wollen wir dann bis Seite 124 weiterlesen?
Kurze Anmerkung zum Geschehen bis Seite 124
Ich weiß gerade nicht, ob ich diese übersinnliche frühere Begegnung von Mitsuru und Hotaru ein bisschen zu konstruiert oder schön finde. Zur Zeit neige ich irgendwie zu ersterem ... wobei ich es toll finde, dass Hotaru nichts gesagt hat. Das wäre mir dann nämlich auch irgendwie zu viel gewesen.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Legato: 05.09.2012 12:42.
Liebe Legato, ich danke dir, dass du dich weiterhin mit dem Buch beschäftigst.
Bestseller: Anscheinend muss man auch noch vorrangig dieselbe Meinung über das Buch haben, wie es auf der Rückseite des Buches vorgemacht wurde.
Da gibt es Mängel in der Ausführung und sie werden nicht wahrgenommen, zumindest machen die von (angeblichen) Privatpersonen verfassten Rezensionen, die online zu lesen sind, auf mich diesen Eindruck. Denken können Menschen aber schon noch selbst? Egal, ich versuch denen nicht mehr auf den Leim zu gehen.
Seite 124 bis zum Schluss
Da es andauernd um übersinnliche Begegnungen geht, müssen wir hinnehmen, dass sich Hotaru und Mitsuru schon einmal getroffen haben. Was mich eher daran stört ist, dass die Oma ihn erkannt hat. Es war ein eindrückliches Erlebnis, aber ein Kind, das sie nur wenige Augenblicke vor Jahren sah in einem Erwachsenen wieder zu erkennen... wahrscheinlich auch übersinnlich.
Ich muss leider sagen, dass mir diese Begegnungen zu viele geworden sind. Was sollen die mir sagen? Dass Hotaru und Mitsuru füreinander bestimmt sind? Bei all den traurigen Ereignissen kommt auch etwas Schönes heraus?
Ich bin grad unzufrieden mit der Entwicklung, dem Ende des Buches.
Lustig fand ich die Reaktion von Mitsurus Mutter auf die Ausgrabung.
Es freut mich, dass es ihr besser geht, was wohl an dem Ring liegt, nur, sie hätte den Ring auch selbst finden können, wenn sie nicht den ganzen Tag im Bett gelegen hätte. Ohne Hotarus Erscheinen wäre sie bestimmt vollkommen verkümmert, dabei lag etwas für sie Wichtiges fast direkt vor ihren Augen.
Ein wenig Angst bekam ich um Hotaru als sie zögert das neue Leben, das sich ihr bietet anzunehmen, wegen der Befürchtung, sich das nicht selbst ausgesucht zu haben.
Ich bin Yoshimoto sehr dankbar, dass sie Hotaru und Mitsuru nicht zusammen ins Bett gesteckt hat - das hätte das Buch kaputt gemacht. Applaus dafür.
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Man muss doch nicht jede Gleichzeitigkeit zu einer Kausalität hochstilisieren.
Ich kann dir eigentlich bei allem nur zustimmen, Lor. Mir wurden die Begegnungen und Zufälle und Erscheinungen irgendwie dann auch ein bisschen zu viel und auch viel zu gut aufeinander passend bzw. einfach sehr konstruiert. Natürlich war der Ring an die Mutter ein schönes Symbol und eine Motivation für sie, aber dass Hotaru ihn durch ihre Erscheinung im Traum gefunden hat, war, na ja ... wie gesagt, irgendwie zu viel.
Ich konnte am Ende Hotarus Zögern aber auch ein bisschen verstehen. Irgendwie will man sich in der heutigen Gesellschaft schon alles eher selbst erkämpfen und verdienen. Wobei ihr andererseits in ihrem "vorherigen" Leben, also das Leben mit ihrer Affäre, ihr eigentlich auch jegliche Arbeit genommen hat, wenn ich so überlege ...)
Mit dem Ende des Buches weiß ich noch nicht so wirklich etwas anzufangen. Ich bin auch sehr dankbar, dass sie mit Mitsuru weder im Bett noch vor dem Traualter gelandet ist. Man erfährt nichts Konkretes, andererseits macht es das Buch zu einem kleinen Auszug aus dem Leben eines Menschen, was ich andererseits auch toll finde.
Mir hat das Buch auf jeden Fall wieder mehr Lust auf Yoshimoto gemacht! Aber vielleicht bekommen wir noch ein paar Wortmeldungen mehr von den anderen Zirkel-Mitgliedern ... ?
So, hiermit habe ich wohl die praktisch konkurrenzlose Favoritenrolle im diesjährigen Forencontest "Unzuverlässigstes Mitglied 2012" ergattert ... (Aber im Ernst, es tut mir leid, dass ich in dieser Lesezirkelrunde praktisch ausgefallen bin. Denn auch wenn ich fleißig das Buch gelesen und zeitgleich interessiert eure Kommentare hier verfolgt habe, konnte ich ja doch nie selbst kommentieren. Zunächst habe ich zu lange gebraucht, um den ersten Abschnitt nachzuholen, nachdem ich mit einer Woche Verspätung startete, und dann habe ich bei den letzten beiden Abschnitten irgendwie den Einsatz verpasst und war diese Woche gar nicht erst im Forum ...)
So kann ich jetzt nur eine grundsätzliche Bilanz ziehen.
Gesamtansicht
Ich muss sagen, dass mir das Buch insgesamt sehr gut gefallen hat, danke für den Vorschlag, Legato/Lor!
Ich würde "Federkleid" mal unter "Balsam-für-die-Seele"-Roman verbuchen, der unter dem Motto "Alles wird schon irgendwann gut werden" läuft. Diese grundsätzliche Ausrichtung macht "Federkleid" natürlich zum Einen sehr angenehm und in gewissem Sinne beglückend, auf der anderen Seite ist das Buch aber vielleicht etwas zu schön um wahr zu sein.
Was mir fehlt, sind Hiebe und Rückschläge in der Story. Hotarus "Glückssteigerung" - oder wie man das nennen will - verläuft mir zu linear. Alle negativen Elemente stammen aus Hotarus Vergangeheit, in der Gegenwart gibt's nur Trost und neue Aufgaben, eben doch alles "Friede, Freude, Eierkuchen", wie es treffend am Ende von Rumi beschworen wird. Aber irgendwo liegt das ja vielleicht auch in der Natur der Sache, schließlich erzählt Yoshimoto hier die Geschichte einer gebeutelten Person, die sich wieder aufrichten kann (/lässt).
Auch diese metaphysischen oder surrealen Elemente mit der Geisterhand, den Handschuhen, Träumen etc. stören mich. Ich bin keineswegs grundsätzlich gegen Absurditäten in Romanen, aber hier ist das irgendwie weder Fisch noch Fleisch: Diese metaphysischen Facetten schaden der Authenzität und Glaubwürdigkeit, dem Anspruch auf Realismus der Geschichte, gleichzeitig scheut Yoshimotot aber davor zurück, die Geschichte komplett ins Absurde zu verdrehen (womit ich auch hätte leben können). So sitzt man da irgendwie zwischen zwei Stühlen (Metaphysische Vorsehung - Realistische Lebensgeschichte).
Davon abgesehen gefallen mir die Winter-/Nacht-Atmosphäre und die glaubwürdig schrägen Personen und Orte sehr gut. Der Sprachstil ... na ja, nicht das Gelbe vom Ei (wirkt irgendwie hölzern; das Aufeinandertreffen langer Satzgefüge/-reihen mit Drei-Wort-Sätzen tut weh), aber wir haben's hier ja mit 'ner Übersetzung zu tun ...
Vor allem das bescheidene Ende hat mich sehr milde und glücklich gestimmt, da verzeihe ich Yoshimoto alle Absurditäten und storytechnische Einbahnstraßen!
Im Großen und Ganzen habe ich die Lektüre dieses Buchs aber sehr genossen, der Schnulz- und Kitschfaktor war erträglich, schön harmonisch.
Vielleicht greife ich wirklich noch mal zu einem Yoshimoto-Buch!
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Pennywise: 08.09.2012 23:34.
Ich weiß nicht, ob noch Interesse an einer zweiten Runde im Lesezirkel besteht (ich fürchte eher nicht), aber wenn ja, hätte ich einen schönen Buchvorschlag, der thematisch ganz gut zu unserem ersten Buch passt: "Ich nannte ihn Krawatte" von Milena Michiko Flasar.
Beschreibung von amazon.de
Zitat:
Nur wenige sorgfältig gewählte Worte benötigt Milena Michiko Flasar, um ihre Figuren zum Leben zu erwecken, nur wenige Szenen, um ganze Schicksale zu erzählen. Ein junger Mann verlässt sein Zimmer, in dem er offenbar lange Zeit eingeschlossen war, tastet sich durch eine fremde Welt. Eine Bank im Park wird ihm Zuflucht und Behausung, dort öffnet er die Augen, beginnt zu sprechen und teilt mit einem wildfremden Menschen seine Erinnerungen. Der andere ist viele Jahre älter, ein im Büro angestellter Salaryman wie Tausende. Er erzählt seinerseits, über Tage und Wochen hinweg, Szenen eines Lebens voller Furcht und Ohnmacht, Hoffnung und Glück. Beide sind Außenseiter, die dem Leistungsdruck nicht standhalten, die allein in der Verweigerung aktiv werden. Aus der Erfahrung, dass Zuneigung in Nahrung verpackt, Trauer im Lachen verborgen werden kann und Freundschaften möglich sind, stärken sie sich für einen endgültigen Abschied und einen Anfang. Milena Michiko Flasar macht eine Parkbank zur Bühne, zu einem huis clos unter freiem Himmel. Die Bank befindet sich in Japan und könnte doch ebenso gut anderswo in der westlichen Welt stehen. Dieser Roman stellt der Angst vor allem, was aus der Norm fällt, die Möglichkeit von Nähe entgegen sowie die anarchische Kraft der Verweigerung.
Besteht denn (allgemein) Interesse oder eher nicht? Oder hätte jemand noch theoretische Buchvorschläge, die vielleicht eine zweite Runde schmackhafter machen könnten?
Ich habe letztes Mal, trotz Versprechen, nicht wirklich mitgemacht, also würde ich das nur zu gern wieder gut machen.
Dein Vorschlag hört sich gut an, jedoch werde ich erst einmal gucken, ob ich das in meiner Bücherei finde, denn sonst wird es schwierig.
Ich muss in nächster Zeit einiges an Studienlektüre anschaffe.
Ich würde es mir zur Not auch besorgen, wenn es nicht zu teuer ist, denn einige Studienbücher werde ich zu Weihnachten besorgen.
Meine Vorschläge wären, wenn ihr wollt:
-"Das rote Kornfeld" von Mo Yan (kürzlich mit dem Nobelpreis ausgezeichnet)
-"Das Grab der Leuchtkäfer"
SIGNATUR
Zitat von NicoRobin:
"Was denke ich von Buggynose? Ich glaub wenn dich Menschen das erste Mal sehen, schätzen sie dich ganz anders ein als du bist und kleine Mädchen haben bestimmt Angst vor dir und deiner Art."
Nein, ich habe "Das Grab der Leuchtkäfer" noch nicht gelesen, nur einen Film gesehen, der darauf basiert.
Ich denke aber nicht, dass dieses Buch in vielen Bibliotheken zu finden ist, also wäre es wohl besser, wenn wir ein anderes Buch nehmen.
Ich würde mich eigentlich auch fast jedem Vorschlag anschließen, wenn ich das Buch in der Bibliothek, oder recht kostengünstig bekommen kann.
Gibt es denn sonst noch irgendwelche Vorschläge, oder einen Interessenten?
SIGNATUR
Zitat von NicoRobin:
"Was denke ich von Buggynose? Ich glaub wenn dich Menschen das erste Mal sehen, schätzen sie dich ganz anders ein als du bist und kleine Mädchen haben bestimmt Angst vor dir und deiner Art."
Schade, Lor. Aber vielleicht legt sich deine Bibliothek das Buch noch zu? In meiner Stadtbibliothek, die ja über mehrere Zweigestellen verstreut ist, gibt es insgesamt sieben Exemplare davon, von denen fünf aktuell entliehen sind. Das scheint nämlich aktuell ein sehr beliebtes Buch zu sein!
Ich hätte auch nicht gedacht, dass doch noch Interesse an einer zweiten Runde besteht und noch wissen wir ja nicht, ob solch eine wirklich zustande kommt ... vielleicht lag es ja an der Wahl des Buches, dass die erste Runde doch nicht so ein großer Erfolg war, wie wir alle gehofft hatten, aber mal sehen. Versuchen kann man es ja. (:
Andere Vorschläge fallen mir derweil nicht ein. Meinen oberen Buchtipp hab' ich aus einer Zeitung, deshalb ist mir da gleich der Zirkel dazu eingefallen, aber ich halte die Augen offen.
Ich wäre auf jeden Fall mit von der Partie (und zwar diesmal wirklich). Die Frage ist halt, inwiefern denn noch jeman mitzikeln will und inwieweit Legato und Buno das studiumstechnisch unterkriegen können.
Wer würde denn noch mitmachen?
Legato und Buno mit Abstrichen (?), Lor ggf. und ich?
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Pennywise: 03.11.2012 14:13.
Ich denke schon, dass es sich bei mir ausgehen würde - wenn wir das wieder im Wochen- und 30- bis 50-Seiten-Abstand machen, sogar bestimmt!
Das soll jetzt kein Vorwurf an irgendwen werden, aber ich hoffe, dass die zweite Runde (wenn sie stattfindet) vielleicht ein bisschen diskussionsreicher ist. :/ Natürlich ist es auch wichtig zu sagen, ob man das Gelesene bisher gut findet, aber ich hätte gerne hochphilosophische Grundsatzdiskussionen, wenn es nach mir geht. Nur zum Lesen und Bewerten brauche ich nämlich keinen Lesezirkel. Versteht ihr, was ich meine?
Ich verstehe das voll und ganz, das hattest du ja auch in einer Geheimkonferenz zu Füchsen und Oliven schon einmal gesagt.
Also ich werde auf jeden Fall versuchen dieses Mal viele Beiträge zu liefern und regelmäßig auf der Höhe zu sein.
Ich gebe Legato auch recht damit, dass wir vielleicht etwas mehr pro Woche oder so lesen sollten, dann kann ich das auch in der Uni zwischen den Vorlesungen machen.^^
vielleicht könnte das Buch dieses Mal ja sogar etwas länger sein, dann haben wir mal was Schönes zum Zerreden.
Also ich bin dabei und zwar ohne Abstriche, darauf gebe ich euch aber nicht mein Wort, das hält nicht lang, ihr bekommt meinen Pelz als Pfand.
SIGNATUR
Zitat von NicoRobin:
"Was denke ich von Buggynose? Ich glaub wenn dich Menschen das erste Mal sehen, schätzen sie dich ganz anders ein als du bist und kleine Mädchen haben bestimmt Angst vor dir und deiner Art."